Aufstieg und Abstieg von Vizzavona zur REFUGE DE CAPANNELLE mit Übernachtung im Zelt.
Schon nach wenigen Metern verweist ein Schild auf den Süd und Nordteil des GR20. Wir folgen dem Südteil. Zwei Wanderer schließen auf. Marcus und Marian. Wir kommen ins Gespräch und irgendwie stimmt die Chemie, so dass wir beschließen, zusammen diese Tour zu laufen. Die Beiden werden den Südteil des GR20 absolvieren, nachdem sie vor 2 Jahren den Nordteil geschafft haben.
Der Weg führt zunächst über einen breiten Wirtschaftsweg, bis wir an eine Gabelung gelangen. Die Markierung verweist uns in den Wald. Nun heißt es, die ersten 650 Höhenmeter über Serpentinen zu überwinden. Der Pfad ist gut zu begehen. Selten behindern größere Steine den Tritt. Wir sind dermaßen mit Quatschen beschäftigt, dass wir irgendwann völlig überrascht feststellen, die 650Höhenmeter schon hinter uns gelassen zu haben. Wir machen eine Rast an der ausgewiesenen Quellen kurz unter der Bocca Plamente.
Hier ist es vermutlich windgeschützter als oben am Pass. Diesen erreichen wir nach der Rast. Ein herrlicher Fernblick eröffnet sich uns. Wir können das Meer in der Ferne erkennen. Leider sehen wir auch die aufziehenden dunklen Wolken an den Berggipfeln.
Nachdem wir nach der Bocca Plamente wieder ein Stück hinabgestiegen sind, erreichen wir eine malerisch gelegene Bergerie. Mehrere Hütten mit roten Fensterläden. Weiter geht es über steinige Pfade, jedoch ohne nennenswerte Anstiege. Drei Bäche sind zu überqueren, wobei man sich den sichersten Übergang selbst suchen muss. Als der Weg wieder steiler und steiler wird, wissen wir, dass es nicht mehr Weit zum Ziel ist. Allerdings sind nun nochmal 150 steile Höhenmeter zu absolvieren.
Wir gelangen auf eine Straße. Dieser folgen wir ein kurzes Stück, bis uns ein Wegweiser wieder auf einen Pfad führt. Zwischen Felsen steigen wir leicht ab und sehen etwa 150Meter über uns eine kleine Berghütte.Während wir noch raten, ob das die Refuge ist, liegt unserer Ziel, die Refuge de Capannelle plötzlich unter uns.
Angekommen
Während Grisu und ich unser Zelt aufbauen, halten Marcus und Marian ein Kaffeekränzchen ab. Als ich zu ihnen stoße, verputzen sie gerade das letzte Stück ihres Schokoladenkuchen. Zum Trost bekomme ich ein Bier. Der Himmel zieht sich zu. Kurz darauf schüttet es wie aus Eimern. Wir suchen Schutz im Aufenthaltsraum der Refuge. Wie man den Bildern entnehmen kann, hat dieser nicht gerade den Charm einer gemütlichen Berghütte, aber Platz für alle, so dass keiner nass werden muss. Wir warten aufs Abendessen. Mittlerweile strahlt draußen die Abendsonne. Ein lustiger Abend geht zu Ende. Da Marian und Marcus früh aus den Federn müssen, kommen wir zeitig in den Schlafsack.
Am nächsten Morgen herrscht Topwetter – es ist allerdings schon sehr warm. Nach dem Frühstück heißt es nun Abschied nehmen. Marian drängt zum Aufbruch.
Wir bauen unser Zelt ab und beginnen den Rückweg nach Vizzavona. Die letzten 5km ziehen sich in die Länge. Grisu hat das Tempo angezogen, da es ohne Abwechslung durch den Wald geht. Das ist uns am Vortag gar nicht aufgefallen, da wir uns die gesamte Zeit unterhalten haben.
Als wir in Vizzavona ankommen, ist es noch früh genug, nach einem kalten Getränk hinunter an den Strand zu fahren. Nach 2 Stunden Fahrt haben wir einen Campingplatz in Pinarellu gefunden und verbringen den Abend an der Promenade. Das nennt man ein Kontrastprogramm.