Endlich nochmal richtig geschlafen. Unsere Müdigkeit und die 3900m Schlafhöhe machten es möglich. Ram begrüßt uns mit einer Schüssel heißen Wassers.. Es hat wieder gescheit.
Unsere Gedanken sind bei der Cho La Gruppe. Sollte der Pass unpassierbar sein, hätte die Gruppe nicht mehr genug Zeit, bis zum Endziel, dem Kala Patthar, zu gelangen. Wir haben keine Info.
Die Strecke heute ist „entspannt“ zu laufen, beinhaltet jedoch einen 700 Anstieg. Mittag nehmen wir in Periche ein. Warmer Apple Pie, da ich Nudeln und Reis nicht mehr sehen kann. Die Terrasse des in Ausstattung und Essen gehobenen Hotels, möchten wir gar nicht mehr verlassen. Nach 3 Stunden und 300m erreichen wir Dhugla.
Eine Lodge und ganz ehrlich ein Drecksloch. Auf den Gängen riecht/stinkt es nach Urin, da die Damen, Herren Bergsteiger es nicht schaffen, die Türen zu schließen. Zimmer klamm und der Aufenthaltsraum ungeheizt.
Als wir ankommen, fragen wir sofort nach der Cho La Gruppe - Keine Info -
Ram und unser Träger wollen auf gut Glück entgegen laufen. Ich verzichte.
Das Wetter wird schlechter und der Wind ist bitter kalt.
Immer wieder verlassen wir die Lodge und versuchen mit dem Fernglas die anderen am Bergrücken zu entdecken. Ram ist mittlerweile außer Sicht. Die Wolken werden dichter und verwehren immer häufiger den Blick.
Endlich, nach 2 Stunden sehen wir einen Träger mit grünen Taschen den Serpentinenweg herunterkommen. Als er uns erreicht, begrüßen wir ihn mit einem freundlichen Namaste.
Seine Freunde und Erleichterung ist zu spüren. Es ist der Älteste der Träger, der sich in de letzten Tagen auch als der Schnellste herausstellte. 30min später kommen die restlichen Träger. Auf die Frage "All OK?", nicken sie, was schon mal sehr beruhigt.
Aufgrund der Magenprobleme von Uli und der Atemnot von Ernst im Zusammenspiel mit dem widrigen Wetter, machten wir uns schon Sorgen.
Da, da. Grisu erblickt die Gruppe am Berghang. Nach 45min ist die Freude groß. Alle sehen ziemlich erschöpft und zugleich erleichtert und glücklich aus.
Obwohl völlig ausgelaugt, erzählen wir uns noch die Geschehnisse der letzten Tage und gehen dann ins Bett.
Die Nacht ist nicht schön. Ich bekomme um 2.00 Uhr nachts Atemprobleme und extremen Durst. Irgendwann schlafe ich wieder ein.