2. Capanna Quarnei - Capanna Adula CAS

Gehzeit ca. 3h 30min

Hervorragend geschlafen. Die gesamte Tour besteht aus relativ kurzen Etappen. Es bleibt genügend Zeit für ein gemütliches Frühstück. Draußen empfängt uns wieder eine steife Brise. Die Hütte und die umliegenden Felswände liegen teilweise noch im Schatten. Ich habe mir zur Sicherheit die Karte in der Hütte abfotografiert. Bin gespannt.

Wir laufen zunächst zurück zur Alpe di Quarnei. Dort weist uns ein Wegweiser tiefer in den Talkessel. Scheinbar scheinen wir sehr interessant zu sein. Alle Kühe, die auf der Alm weiden, folgen uns. Knapp am Berghang steigen wir Richtung eines hohen Wasserfalls, der die steilen Felsenwände herunter donnert. Als wir fast an seinem Fuß angekommen sind, wechselt der Weg die Richtung. In kurzen Serpentinen steigen wir einen steilen Hang hinauf. Nach ca.140 Höhenmetern verläuft der Weg über eine breiten Felsabsatz wieder Richtung Wasserfall. Zu unserer rechten fallen die Felswände fast senkrecht ab.

Als wir auf Höhe der Kante, an der das Wasser in die Tiefe fällt, gelangen erkennen wir schon die erwähnte „Felsrinne“ über uns. Der Passo del Laghetto (2646m). Wir steigen zunächst weiter über Blockwerk hinauf, bis wir deren Fuß erreichen. Etwas überrascht erkennen wir, das keine Seilversicherung vorhanden ist. Die Rinne ist gefüllt mit großen Felsbrocken, zwischen denen auch noch ein Wasserlauf den fast senkrechten Karmin herunterläuft. Vorsichtig und mit viel Bedacht wählen wir unseren nächsten Tritt. Hier abrutschen wäre fatal.

Nach 15m ist es geschafft. Wir gelangen auf ein Plateau mit einem kleinen Bergsee. Ein guter Platz für eine Rast. Nun, da wir den Kessel der Alpe di Quarnei verlassen haben, bietet sich ein grandioses Bergpanorama.

Über uns startet ein Steinadler Jungtier aus der Felsenwand. Was ein Glücksfall, einen dieser imposanten Raubvögel zu sehen. Eigentlich soll man von hier auch einen guten Blick aufs Rheinwaldhorn haben. Das liegt jedoch hinter einer Wolke.

Es geht weiter. Zunächst noch auf dem Plateau vorbei an einer Herde Ziegen. Der Pfad ist felsig und als wir in ein Flußtal absteigen, müssen wir auch Blockwerk durchqueren. Um einen Fluß zu queren, ist eine geeignete Stelle zu finden. Wieder ein kurzer Aufstieg.

Als wir eine weitere Anhöhe erreichen, eröffnet sich vor uns das tiefe Val di Carassino.

Tief unter uns können wir schon die Capanna Adula CAS/SAC erkennen. Es liegen noch ca. 500m Abstieg vor uns. Nach den ersten 140 Höhenmetern erreichen wir die einladend aussehende Capanna Adula UTOE (Auch eine Übernachtungsalternative). Die Sonnenterrasse ist zu verlockend, so dass wir uns einen Kuchen und Kaffee gönnen. Grisu nickt kurz in der warmen Sonne ein.

Weiter geht es über steile Serpentinen. Der Pfad ist breit, aber loses Geröll macht den Abstieg etwas beschwerlich.

Wir erreichen die herrlich gelegene Hütte, die ausgesetzt auf einer Felsklippe liegt. Vor der Hütte sonnen sich andere Wanderer in Liegestühlen. Wir werden herzlich empfangen – Mit einem Mix aus Deutsch und Englisch können wir uns verständigen. Hier lässt es sich aushalten. Als wir ein paar Liegestühle ergattern, steht dem Chillen nichts mehr im Wege.

Für diese Hütte haben wir ein Doppelzimmer gebucht. Unser Zimmer heißt „Murmeltierbau“. Es wird ein toller Hüttenabend mit super netten Leuten und einem herzlichen Hüttenwirt. Der spricht zwar nur italienisch, aber mitlachen macht auch Spaß.

Das Essen ist hervorragend.

Um 22.00 Uhr ist Bettruhe. Wir ziehen in unseren Murmeltierbau um.