Etappe 1 Waldeck - Asel Süd

Unsere Bewertung: Bewertung

Jetzt geht es los. Nach 100m folgt auch schon der erste Halt. Von hoch über dem Edersee präsentiert sich ein toller Ausblick über den See und die umgebende Landschaft. Grün soweit das Auge reicht.

Zunächst steigen wir vorwiegend ab. Wir durchqueren noch ein wenig Siedlungsgebiet, doch der Weg geht schnell in den Wald über, wo er zum schmalen Pfad wird und uns am Steilhang über dem Edersee entlang führt. Über naturbelassene, weiche Pfade erreichen wir nach einer leichten Steigung einen weiteren sensationellen Aussichtspunkt, wo vier massive Stühle, dem Wanderer das Gefühl geben über der Landschaft zu thronen. Wir setzen uns lieber nicht. Für eine Pause ist es zu früh. Der Pfad führt in den Wald. Hohe Buchen umgeben uns. Nochmal nähert sich der Wegverlauf dem Ufersteilhang und gibt einen Blick über den See frei. Wir entfernen uns auf etwas breiteren Wegen vom Ufer. Auf verschlungenen Pfaden durchqueren wir den Wald. Gelegentlich sind kurze steile Anstiege zu meistern, die grundsätzlich unproblematisch sind, mit unserem Zusatzgewicht doch etwas fordern. Wir erreichen die kleine Kanzel. Einer alten FLAG-Stellung über der Staumauer gelegen, auf die man einen tollen Blick von hier aus hat.

Vorweg – Dies wird für lange Zeit der letzte Ausblick auf den Edersee bleiben.

Der Urwaldsteig führt nun über 2km etwa 50m oberhalb der Randstraße L3086 entlang. Wir werden vom ständigen Aufheulen von Motorradmotoren begleitet bis wir letztendlich hinunter zu Straße geführt werden, um diese zu queren. Über eine Straße erreichen wir nach ca. 800m das E.on Wasserkraftwerk. Hier ist die Wegführung etwas unklar, aber wir finden den Einstieg zum Urwaldsteig wieder. Hier ist die erste Etappe laut Broschüre zu Ende. Uns steht jetzt ein sehr steiler Aufstieg über Serpentinen zum großen Hegekopf bevor. Die ersten 90m sind sehr steil, danach geht es stetig bergauf bis wir 250 Höhenmeter absolviert haben. Der dichte Buchenwald schützt uns vor der Sonneneinstrahlung und bietet ein angenehmes kühleres Klima. So ziehen wir unsere Bahn über ohne Zweifel wunderschöne schmale Wege und Trampelpfade, umgeben vom dichten Grün des Naturwaldes. Allerdings ist dadurch auch keine Aussicht möglich.

Irgendwann lichtet sich Wald. Wir haben den Sauermilchplatz erreicht. Einige Wanderer machen hier an einer Schutzhütte Pause. Wir umrunden den Daudenberg. Der Weg ist naturbelassenen, jedoch aufgrund des felsigen Untergrund ziemlich hart. Wir befinden uns oberhalb von Bringhausen und machen nochmal eine kurze Rast. Hier ist die zweite Etappe zu Ende und man kann über einen Zuweg nach Bringhausen absteigen.

Wir bleiben auf dem Urwaldsteig, der nun vorbei am Bloßenberg und durch den sehr schönen,wilden und felsigen Wildlohgraben hinunter zum Seeufer führt. Hier sehen wir nach langer Zeit erstmals wieder den Edersee. Auf dem idyllisch die Segelboote mit weißen Segeln kreuzen. Wir ziehen in die Banfe-Bucht über einen Fahrradweg ein. Nachdem wir den Banfe-Teich passiert haben, weist uns die Markierung einen geschotterten Wirtschaftsweg hinauf. Kaum haben wir den höchsten Punkt erreicht, verlieren wir wieder an Höhenmetern. Mittlerweile haben wir kaum noch einen Blick für den dichten Wald, der auf Dauer doch wenig Abwechslung bietet. Ca. 1.5km vor unserem Tagesziel werden wir nochmal mit einem Aufstieg beglückt. Wir treffen zwei Mountainbiker, die diesem etwas missmutig entgegenblicken. Während wir, wohlwissend, dass es nicht mehr weit ist, unsere Rucksäcke den Berg hinauf wuchten, lassen wir die Biker, ihre Fahrräder schiebend, unter uns. Oben angekommen, verlassen wir den Urwaldsteig und folgen einem geteerten Zuweg hinunter nach Asel-Süd.

Nach kurzer Zeit kommen die ersten Zelte und Wohnwagen in Sicht. Vom obersten Rand des Areals hat man einen wunderschönen Blick auf den Edersee. Wir sind glücklich endlich am Ziel zu sein. Mit etwas gemischten Gefühlen gehen wir jedoch zur Rezeption, da uns die Mountainbiker schon informierten, dass der Campingplatz ausgebucht sei. An der Rezeption müssen wir uns erstmal in die Warteschlange einreihen. Während wir warten, bekommen wir die Gespräche vor uns mit. Die Dame an der Annahme ist bemüht noch Plätze für nicht angemeldete Ankömmlinge zu finden. Nun sind wir an der Reihe. Doch wider Erwarten werden wir mit dem Satz: „Bei Wanderern machen wir eine Ausnahme“ beruhigt. Wunderbar. Bevor es zum Zeltaufbauen geht, kehren wir noch auf die Terrasse der Campingplatz Gaststätte ein. Es dürstet uns nach einem großen Radler bzw. Weizen. Prost.

Anschließend suchen wir uns einen Platz am oberen Rand des Campingareals, von wo man den schönen Ausblick hat. Der Zeltaufbau gelingt reibungslos. Wir sind begeistert von Grisus neuen Zelt. Nachdem wir uns frisch gemacht haben, genießen wir unsere Outdoorgerichte bei einem herrlichen Sonnenuntergang und Abendrot. Die Mücken haben uns auch schon entdeckt und die Folgen werden wir am nächsten Morgen spüren.

Gelegentlich wird die Ruhe von lautem Scheppern durchbrochen. Der Zuweg wird von den Kindern als Bobbycar Rennstrecke genutzt. Mit lachenden Gesichtern sausen die Kleinen den Berg hinunter – Ein höllischer Spaß.

Wir lassen den Tag nochmal Revue passieren und sind gar nicht so begeistert von der bisherigen Strecke. Besonders der Teil ab Hemfurth war uns auf Dauer zu langweilig. Wir sprechen von einem Grünkoller. Grisu spielt mit dem Gedanken, morgen mit der Fähre nach Asel über zu setzen. Mal sehen.

Im Dunkeln suche ich noch eine Mülltonne, um die Essensreste zu entsorgen, da wir an der Rezeption vor sehr aktiven Waschbären gewarnt wurden. Dann krabbeln in unsere Schlafsäcke.

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