Wir beginnen die Wanderung am Parkplatz Karlshalle an der Salinenbrücke. Hier befindet sich auch eine Informationstafel zum Rundweg. Zunächst folgen wir befestigten Wegen hinauf in ein Neubaugebiet, wo der Weg in einen Trampelpfad übergeht. Es geht am Talhang entlang, stetig bergauf. Auf etwas breiteren Wegen durchqueren wir dichten Laub- und Kiefernwald, der uns angenehmen Schatten spendet. Wir erreichen den Gipfel der Gans. Von einer ausgesetzten Aussichtsplattform eröffnet sich ein erster Eindruck von der herrlichen Landschaft. Wir erkennen in einiger Entfernung auch schon den Rheingrafenstein, dem nächsten Zwischenziel. Zunächst verlieren wir an Höhe. Der Kiefernwald verbreitet ein mediterranes Flair. Nach ca. 1.7km erreichen wir die Festungsanlage Rheingrafenstein, die wir über steile Stufen betreten. Durch einen engen Stollen gelangt man auf die Aussichtsplattform. Der Fels fällt annähernd senkrecht ab. Ca. 150m unter uns, schlängelt sich die Nahe durchs Tal. Auf der gegenüberliegenden Talseite sehen wir die imposante Steilwand des Rotenfels. Nun müssen wir auf steilen Serpentinen hinunter zum Naheufer, wo wir diese mittels einer handbetriebenen Fähre überqueren. Zu beachten ist, dass die Fähre nur im Sommer verkehrt.
Bevor es weiter geht, gönnen wir uns ein Eis am Stiel. Es herrschen hochsommerliche Temperaturen, so dass die bisher absolvierten 6.5km die jüngeren Mitglieder unserer kleinen Wandergruppe schon genug gefordert haben. Wir teilen uns auf. Während Jens, Steffi, Grisu und ich den Weg fortführen, läuft der Rest 2km an der Nahe entlang, zurück zum Auto. Eine gute Entscheidung, da sich die bevorstehenden 10km als sehr fordernd herausstellen werden.
Zunächst werden wir über geteerte und gepflasterte Wege durch den Kurpark und weiter an der Nahe entlang geführt. Wir erreichen eine Brücke, über die wir abermals den Fluss überqueren. Am Ende der Friedensbrücke ist die Wegführung aufgrund fehlender Markierung nicht eindeutig. Wir entscheiden uns einem breiten fein geschotterten Weg zu folgen, auf dem wir gnadenlos der Sonne ausgesetzt sind. Später entdecken wir, dass wir dem Weg entlang der Tennisplätze hätten folgen sollen. Der ca. 10m parallel zur Rechten der Schotterpiste verläuft. Um der Sonne möglichst schnell zu entkommen, ziehen wir dass Tempo an. Wir erreichen eine Fußgängerbrücke über die wir zum Ortseingang von Norheim gelangen. Die Markierung weist uns über schmale geteerte Straße hinauf in die Weinberge. Nach einem kurzen Stück werden wir Querfeldein geleitet. Der Weg wird zunehmend steiler. Während wir zunächst über Wiesenpfade an Höhe gewinnen, geht der Weg in einen felsigen, mit Hilfsstufen versehenen, steilen Pfad entlang der Felsklippe des Rotenfels über. Über felsige Stiege und Trampelpfade durch Kirschbaumhaine gelangen wir zur Bastei. Von hier haben wir abermals einen schönen Ausblick auf die Landschaft und die Steilwand des Rotenfels. Die Sonne brennt, so dass es uns wieder in den Schatten der Bäume zieht. Der Weg verläuft weiterhin an der Abbruchkante. Wir sind durch einen Holzgeländer vom Abgrund getrennt.
Nachdem wir den höchsten Punkt des Rotenfels passiert haben, leitet uns die Markierung von der Steilwand weg, durch Wald und über Wiesen geht es weiter Richtung Bad Kreuznach, dass tief unter uns liegt. Die letzte Herausforderung für diesen Tag liegt im Abstieg über langgezogene Serpentinen hinunter ins Tal. Wir freuen uns schon auf ein Eis, als wir vor uns einen am Wegesrand liegen sehen. Zunächst nehmen wir an, er ruht sich aus, doch müssen feststellen, dass er erhebliche Kreislaufprobleme und Krämpfe hat. Seine kleiner Hund steht verstört neben ihm. So beenden wir unsere Tour in der Rolle als Ersthelfer und warten auf den Notarzt. Am nächsten Tag erfahren wir, dass es ihm glücklicherweise wieder gut geht.