Es ist steil und etwas rutschig. Seile geben Hilfestellung. Von unten sieht dieser Teil etwas abschreckend aus, ist aber halb so schlimm. Als wir diesen Teil überbrückt haben, sehen wir unter uns eine Gruppe, die lange mit der Entscheidung hadert, weiter zu gehen. Die Umleitung trifft auf Höhe der Sessel Schwaige auf den Weg zum Bärenloch. Wir machen auf der gemütlichen Almhütte eine kurze Rast und sehen mit Argwohn, dass dichte Wolken das Tal hinauf ziehen. Da noch 500 Höhenmeter vor uns liegen, gehen wir lieber schnell weiter. Zu Anfang heizt uns die Sonne noch gehörig ein. Der Wetterwechsel holt uns auf halber Strecke ein. Es wird kalt und windig – Nebel lässt kaum weit blicken. Erst als er später kurz aufklart, erkennen wir erstaunt, das nur noch 300m entfernte Schlernhaus. Im Moment als wir den Eingang erreichen, beginnt der Regen – Glück gehabt.
Das Schlernhaus ist riesig. Da heute eine Volksmusikveranstaltung stattfindet, konnten wir nur Lagerplätze ergattern. Entsprechend voll und laut sind die Gasträume. Wir haben die Wahl zwischen Blaskapelle im großen Saal und 4 Familien mit gesamt 12 Kindern in einem Nebenraum. Dann lieber Kinder. Vor dem Abendessen machen wir uns frisch. Obwohl das Schlernhaus groß und modern eingerichtet ist, gibt es für die Gäste nur Waschgelegenheiten mit kaltem Wasser.
Wir sitzen noch lange bei einer dänischen Familie am Tisch und spielen Kniffel. Es ist wieder ein Gewitter aufgezogen. Die 1000 Höhenmeter fordern dann ihren Tribut. Wir fallen todmüde in die Matratzen, während die Blaskapelle noch spielt.