Wir beginnen unsere Wanderung in Oberveischede, da auf ca. halber Strecke eine Pause auf der Hohen Bracht bei Kaffee und Waffeln geplant ist. Da wir die Zufahrt zum Wanderplatz nicht finden, parken wir im Wohngebiet, so dass wir noch ca. 500m bis dort laufen müssen. Den Sonnenpfad werden wir im Uhrzeigersinn angehen. Nach einigen Metern erwartet uns schon der erste schöne Ausblick auf die hügelige Landschaft, die sich in allen Nuancen von Grün präsentiert. Die Wegweiser weisen uns schon wieder hinunter ins Tal, wo wir die Attendorner Strasse überqueren. Aha! Hier zweigt die Zufahrt zum Wanderplatz ab. Nach der Querung betreten wir den Wald und nach einem kurzen Wegstück geht der Sonnenpfad auf einen naturbelassen schmalen Fahrweg über. Wir folgen den Wegweisern Richtung Jäckelchen. Mal abgesehen von kleinen Unterbrechungen führt der Weg über naturbelassene verwilderte Fahrwege und Trampelpfade. Das ist Top!!
Wir erreichen Jäckelchen bei bester Stimmung. Während wir die Aussicht genießen, fühlen sich einige Feldhasen gestört und hoppeln ins Gebüsch.
Die Strecke wird zunehmend hügeliger. Ein stetiges auf und ab bringt Abwechslung, bis wir die Burg Bilstein erreichen. Die dortige Jugendherberge, bietet eine gute Übernachtungsmöglichkeit, wenn man den Sonnenpfad in zwei Tagesetappen begehen möchte. An den Burgmauern vorbei, führt die Strecke auf etwas breiteren Wegen weiter hoch auf den Rosenberg. Wo sich der Sonnenpfad wieder in die Büsche schlägt. Über Trampelpfade durchqueren wir den Wald. Wir sind begeistert.
Die Initiatoren haben sich wirklich Mühe gegeben und versucht die Wegführung von den gängigen Wirtschaftswegen fern zu halten.
So werden wir weiter mit schönen Waldwegen durch Buchen- und Fichtenwälder und herrlichen Ausblicken verwöhnt, bis wir Bonzel erreichen, das wir über einen geteerten Weg entlang dem Flüsschen Veischede durchqueren. Dies nehmen wir wohlwollend in Kauf, da dies einer sicheren Überquerung der Bundesstrasse B55 geschuldet ist. Tipp! Nach dem Sportplatz sollte man etwas Aufmerksam sein, da der Weg hier hoch zur Bundesstrasse verläuft. Wir verpassen zunächst diese Abzweigung. Bis wir ca.500m später unseren Fehler bemerken. Ups! Mal wieder verwandert. Unglücklich sind wir jedoch nicht, da wir so an einer Bäckerei vorbei kommen, die den ganzen Sonntag geöffnet hat. Wir decken uns erstmal mit Rosinen- und Schokobrötchen ein, bevor wir wieder bis zum Abzweig zurück gehen. Hm! Eigentlich sind die Wegweiser eindeutig. Etwas versteckt ist jedoch der Einstieg, nach der Querung der Bundesstrasse.Tipp!! Die Wegweiser befinden sich direkt am Anfang des Rastparkplatzes. Wir schlagen uns in die Büsche. Es geht stetig über einen Trampelpfad bergauf. Wir lassen Bonzel unter uns, jedoch nicht ohne ein Foto von dem, von grünen „Bergen“ umgebenen Dorf zu schießen. Es folgt ein kurzes Stück feingeschotterter Wirtschaftsweg, abgelöst von gut zu begehenden Hohlwegen durch den Wald.
Nächstes Ziel ist die Hohe Bracht. Von hier hat man den schönsten Fernblick über die Landschaft. Wir erreichen das Turmkaffee zur optimalen Zeit. Die Sonne wärmt uns, während wir unsere Waffel mit Erdbeeren,Vanilleeis und Sahne genießen. Zwischenzeitlich hat sich der Außenbereich zusehends mit Wanderern und Motorradausflüglern gefüllt, die die gleiche Idee hatten. Nach einer Stunde wollen wir nun die letzten 16.6km angehen.
Der Sonnenpfad führt nun entlang dem Hohe-Bracht-Kammweg, zunächst Richtung Einsiedelei. Während wir bis zum Wanderparkplatz Ebbegebirge noch auf relativ weichen Untergrund laufen, wechselt die Wegbeschaffenheit auf geschotterten Wirtschaftsweg. Mittlerweile haben wir 30km in den Beinen und der harte Untergrund zeigt schnell seine Wirkung. Kurzzeitig bessert sich die Wegbeschaffenheit, zweimal geht der Weg auch nochmal in Trampelpfade über, jedoch müssen wir die letzten 7km zu 80% auf befestigten Untergrund und geteerten Strassen laufen, während die Umgebung weiterhin sehr schön ist und oftmals Fernaussichten über viele Kilometer ermöglicht werden. Als wir unseren Ausgangspunkt erreichen, wird erstmal gefeiert, die putzigen Minishetties freuen sich mit uns.
Mit Zuweg und einmal "Verwandern" kommen wir heute auf 38.5km. Über die letzten 3km spürten wir jeden Schritt in den Beinen.
Im April und Mai 2015 sind wir den Veischeder Sonnenpfad nochmal gelaufen. Diesmal in zwei Etappen. Die Nordschleife mit 17km und die Südschleife mit 28km (inklusive der Zuwege).
Wir mussten feststellen, dass die Wegbeschaffenheit seit unserer Erstbegehung doch sehr gelitten hat. Wir stellten einen höheren Anteil an geschotterten und stark verdichteten Wegen fest. Bei der Länge der Tour, war das Laufen auf dem harten Untergrund oft keine Freude. Wiedermal zeigt sich, dass das Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ kein Maßstab ist.
Was dem einen Leid ist des anderen Freud. Uns begegneten zahlreiche Mountainbiker, für die der Pfad mittlerweile eine beliebte Tour darstellt.
Aus diesem Grund reduzieren wir unsere Bewertung von 5 auf 3 Wanderstiefel. Die Region mit ihrer schönen Landschaft ist jedoch immer noch eine Tour wert.