1. Tag Aufstieg

Am Ortsausgang von Ossasco befindet sich auf der linken Seite ein kostenloser Parkplatz, wo auch der Weg hinauf zur Capanna Christallina beginnt.

Das Wetter kann nicht besser sein. Strahlend blauer, wolkenloser Himmel. Vor uns liegen 1200 Höhenmeter, die nach ca. 200 Metern schon mit einem steilen Anstieg beginnen. Das erste Teilstück bis zur Alp di Cristallina führt über Naturpfade durch den kühlenden Bergwald. Über Serpentinen gewinnen wir schnell an Höhe. Der Wald lichtet sich mehr und mehr, bis er den uneingeschränkten Blick aus dem Val Torta auf das Gotthardmassiv frei gibt.

Über mit Felsgestein durchsetzte Pfade laufen wir, meist mühelos, das Tal hoch. Vereinzelt fordern uns kurze Steilstücke heraus. Wir erreichen die alte, von einer Lawine zerstörte, Capanna Cristallina. Das Tal macht hier einen Bogen und wir erblicken unser Ziel hoch oben auf dem Passo di Cristallina. 

Je weiter wir fortschreiten, desto mehr wandelt sich der Untergrund in Fels und loses Geröll. Das Gehen wird beschwerlicher. Der Wegverlauf ist jedoch noch gut zu erkennen. Ca. 100 Höhenmeter unterhalb der Cristallina Hütte erreichen wir die Vegetationsgrenze. Der Hang besteht nur noch aus Fels- und Geröllfeldern, die von massiven Bergstürzen zeugen.

Nach 4h 45min. erreichen wir die Hütte. Zahlreiche Wanderer teilen sich die wenigen Behelfstische und Bänke. Bevor wir unser Zimmer beziehen, gesellen wir uns mit einem Stück sehr leckeren Apfelkuchen und ein Bier/Apfelsaftschorle dazu und genießen die immer noch wärmende Sonne.

Der Ausblick über die schroffe Berglandschaft hinüber zum Basodino Gletscher, war die Mühe schon Wert.

Nachdem sich die Terrasse langsam in Schatten hüllt, weist die Hüttenwirtin Eliana uns ein sehr schönes Vierbett-Zimmer zu. Wir haben Glück. Die beiden anderen Betten bleiben über die gesamte Zeit frei, so dass Jacken, Handtücher etc. ohne Probleme ihren Platz finden.

Grisu freut sich auf eine heiße Dusche. Für 5 Franken bekommt man einen Schlüssel für eine der 4 Duschkabinen. Heute müssen sich die Gäste die Zwei im Damenwaschraum teilen. Das Saisonende ist nahe.

Abendessen beginnt ab 18.45Uhr. Wir sitzen mit 3 Schweizern zusammen und kommen schnell ins Gespräch. So verbringen wir mit einer Flasche Wein (30 Franken!!) und einigen Bierchen den Abend in netter Gesellschaft. Wunderlicher Weise sind wir nicht sehr müde, so dass erst um 23.00Uhr der Vorhang fällt. 

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