GTE Etappe 1

Pomonte nach Lacona

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Planung

Wir starten in Pomonte, da wir bei der Recherche nur hier einen geeigneten Parkplatz für mehrere Tage ausmachen konnten. Außerdem gibt es in Pomonte selbst keinen Campingplatz, womit wir auf jeden Fall ein Zimmer buchen mussten. Da damit ein fester Termin besteht, legen wir diesen lieber an den Anfang der Tour und müssen nicht zu einem festgelegten Tag am Ende der Tour irgendwo ankommen. Den GTE werden wir dann oberhalb von Lacona verlassen und über einen Zu/Abweg zu einem in Lacona liegenden Campingplatz an der Küste hinabsteigen.
Die Zu/Abwege sind in den guten Wanderkarten und auf den Wandertafeln vor Ort verzeichnet.

Wir übernachten im sehr zu empfehlenden Hotel Sardi. Die Belegschaft ist sogar so nett und baut das Frühstücksbuffet früher auf, da wir früh loslaufen möchten. Das nenne ich Dienst am Gast.

Tourenbeschreibung

Länge 24km / Aufstieg 1345hm

Von unserem Hotel ist es nicht weit bis zum Einstieg zum GTE. Erste Hinweise finden sich schon auf Wegweisern naher der Kirche in der Ortsmitte. Direkt beim Einstiegspunkt, entdecken wir noch 4 kostenlose Parkplätze für Wanderer ohne Zeitbeschränkung.

Als wir starten, sind es schon 25 C Grad. Der Weg führt noch kurz durch einige Gemüsegärten. Doch schnell führt er den ersten Hang hinauf. Vor uns liegen noch 800 hm hinauf zum Filicaie Pass (839m üNN). Hauptsächlich folgen wir erdigen Pfaden, die mit freigespülten Steinen und Felsen durchsetzt sind. Das ist schon mühselig. Auch kleine Kraxeleien, Felsplatten und Felsstufen sind zu überwinden. Aber nichts Technisches oder Gefährliches. Das Gewicht unser Rücksäcke sind wir zwar gewohnt, trotzdem macht es die Sache nicht einfacher. Am Horizont können wir Korsika erkennen und leider auch eine Gewitterfront, die in unsere Richtung zieht.

Wir ziehen das Tempo an, aber das Gewitter erreicht uns, als wir über 700 hm sind und nur noch Büsche um uns wachsen. Die Regenkombi hatten wir schon frühzeitig übergezogen. Kein gutes Gefühl – Gewitter am Berg, freie Flächen und Felsplatten versuchen wir zügig zu passieren. In den Bergen ist Gewitter immer nochmal imposanter und lauter. Es donnert aus allen Richtungen. Wir sehen nur in der Ferne Blitze, wissen aber auch, dass sich das schnell ändern kann.

So schnell wie das Gewitter aufzog, so plötzlich hat der Spuk ein Ende. Es hat durch den Regen merklich abgekühlt. Wir nutzen die ersten Sonnenstrahlen für eine Pause und lassen unseren Regenschutz auf den warmen Felsen trocknen.

Die letzten Höhenmeter zum Pass absolvieren wir wieder im T-Shirt.
Mit dem Überqueren des Passes tritt man in eine andere Welt. Wir kommen aus felsigen Buschland und treten in einen urigen Pinienwald am Berghang ein. Auf steilen Serpentinen und weichen Pfaden beginnt ein kurzer Abstieg, nach dem wir anschließend aber auf fast gleichbleibender Höhe durch wunderschönen Wald Richtung Monte Maolo (750m üNN) laufen. Mittlerweile ist es richtig heiß. Wichtig – Trinken nicht vergessen.

Der Weg wird breiter. Kurz vor dem Monte Perone rasten wir am Parkplatz an der Via Monte Perone. Nach der kleinen Stärkung sind die paar restlichen Höhenmeter kein Problem mehr. Auf dem höchsten Punkt steht ein nicht begehbarer Aussichtsturm zur Brandbeobachtung. Aber es bietet sich auch so eine schöne Aussicht über die kleine Insel. Wieder beginnt ein Abstieg durch ausgewaschene enge Wege. Der Wald geht wieder in Buschland über. Wir sind mehr und mehr der Sonne ausgesetzt. Mittlerweile wandern wir bei über 30 C Grad.

Wir steigen fast 450hm ab, dann wird der Weg zum Fahrweg. Wir passieren die einzige ausgewiesene Biwak Möglichkeit am Weg. Das Bivacco Pimpinella. Hier verlassen wir wieder den Fahrweg und folgen gut begehbaren Wegen. So kommen wir mal schneller voran. Immer Richtung Monte Castello (227m üNN). Der Weg verläuft am Berghang, wo wir der Sonne schutzlos ausgesetzt sind. Stetig an Höhe verlierend, erreichen wir auf 60 hm eine Straße Via dei Gabbiani oberhalb von Procchio  – Procchio erscheint auch eine gute Alternative als Etappenziel – Allerdings waren keine Campingplätze in guter Entfernung zu ermitteln. Über geschotterte Straße durchqueren wir zunächst noch Wohngebiet. Achtung jetzt folgt ein Teil der etwas Aufmerksamkeit erfordert. Die Wegführung wurde hier geändert (Ältere GPS Aufzeichnungen, die auch wir benutzten, führen in eine Sackgasse) . Siehe Hinweis in unserer GPX Karte. Die Wegweiser sahen noch sehr provisorisch aus.

Vor uns erhebt sich ein Bergkamm. Wie kann es anders sein, dort müssen wir natürlich hoch. Also nochmals 250 hm auf unser Aufstiegskonto. Den Anstieg erfolgt zunächst über ausgewaschene Felsenwege. Grisu hat mittlerweile nur noch wenig Lust.  Wir umlaufen den Gipfel des Monte San Martino an dessen Berghang. Der Weg wird flacher und breiter.

Jetzt gilt es den Abzweig hinunter nach Lacona nicht zu verpassen. Das ist in dem Moment Grisus größte Sorge. Ihr Fuß macht Probleme. Dann der erlösende Wegweiser.
Noch 50min nach Lacona. Die 2.5km führen über steinige ausgewaschene Pfade hinunter.
Es dämmert mittlerweile. Wir machen uns etwas sorgen, um unser Abendessen. Aber wegen Grisus Fuß können wir nicht schneller.

Als wir am Campingplatz Tallinucci ankommen, haben wir das Glück, dass gerade nochmal eine Dame an der Rezeption sitzt. Der Supermarkt ist leider schon geschlossen. Wir bekommen von der netten Dame unseren Platz zugewiesen.
Doch bevor wir aufbauen, laufen wir mit dem gesamten Gepäck zu einem Restaurant am Strand. Wir haben Glück. Die Küche hat noch auf. Die anderen Gäste bestaunen uns wegen der großen Rücksäcke. An unseren Gesichtern kann man bestimmt erkennen, dass nicht nur ein Abendspaziergang hinter uns liegt.
Gut gesättigt bauen wir im Schein unserer Stirnlampen das Zelt auf. Nach einer herrlichen Dusche und Stretching geht es in die Schlafsäcke.

Grisus Fuß hat wohl sehr gelitten - Sie wird die nächste Etappe nicht mitlaufen und mit dem Taxi nach Porto Azzuro fahren.
PS: Das Bild von unserem GPS Gerät zeigt das Geleistete, inklusive Zustieg vom Hotel und Verlaufen.