Der Tag begrüßt uns mit wolkenlosen Himmel. Wir sind früh wach und können noch den Sonnenaufgang miterleben. Frühstück beginnt um 7Uhr. Erstmal einen Kaffee zum Wachwerden.
Müsli, verschiedene Marmeladen, Käse, Wurst, Nutella. Alles was der Wanderer benötigt. Gut gestärkt packen wir unsere Rucksäcke für die heutige 3 Seen Rundtour um die Christallina. Die Tour ist mit 6h Stunden Gehzeit angegeben. Wir haben keine Eile und verabschieden erst mal unsere Tischnachbarn vom Vorabend.
Als wir losgehen liegt die Hütte noch im Schatten, der sie umgebenen Gipfel. Zunächst müssen wir wieder hinunter zur alten Cap. Christallina. Unten angekommen, queren wir das Tal, um auf der gegenüberliegenden Flanke hinauf zum Passo del Narèt zu steigen. Der Weg ist zwar steil, aber gut zu begehen. Nur 2 Geröllfelder sind zu kreuzen. Vom Pass können wir unter uns den Lago del Narèt, das Blau des Himmels widerspiegelnd, überblicken. Wir steigen hinunter. Achtung hier sollte man nochmal genau auf die Karte schauen, sonst ist man versucht einem falschen Wegweiser mit der Aufschrift „Sentiero di Montagna“ zu folgen. Zur Orientierung: Man muss am Ufer eines kleinen Nebenarms, der durch einen Damm vom Hauptsee getrennt ist, entlang. Hier findet man auch den Wegweiser Richtung Lago Nero.
Nun geht es steil, ohne Serpentinen den Hang hinauf. In der Sonne schon sehr schweißtreibend. Anschließend verläuft der Weg fast ohne Höhengewinn über einen Kamm, von dem man hinunter ins Val del Coro und hinüber zum Passo di Lago Nero schaut. Dieser liegt jedoch noch in weiter Ferne. Ein Weg ist auf diese Entfernung, nicht zu erkennen. Nur riesige Fels- und Geröllfelder. Wir legen erst einmal eine Pause ein.
Der weitere Wegverlauf bis zum Passo del Lago Nero gestaltet sich als sehr mühselig. Weglos, über grobes, loses Blockwerk, muss man die beste Passage zur nächsten Wegmarkierung selbst austüfteln. Spätestens hier, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad von T2 auf T3, wobei jedoch keine Absturzgefahr besteht. Dieser ist man erst beim Abstieg hinunter zum Lago Nero ausgesetzt. Ketten helfen hier dem Unsicheren beim Absteigen. Ungeübte sollten die Tour in entgegengesetzter Richtung laufen. Die versicherten Stellen sollten beim Aufsteigen kein Problem darstellen.
Nach dem Gekraxel in der heißen Nachmittagssonne können wir den Lago Nero gar nicht richtig würdigen. Mittlerweile sind wir auch schon 6 Stunden mit Pausen unterwegs.
Weiter geht’s Richtung Lago Sfundau. Doch zunächst steigen wir 200 Höhenmeter ab, wohl wissend diese beim Schlussaufstieg zur Hütte, wieder wettmachen zu müssen. Mittlerweile merkt man doch schon Anstrengung in den Beinen und so sind wir froh, als wir nach gesamt 8h 20min die sonnenstrahlgeflutete Terrasse erreichen. Ein kühles Getränk und ein Stück Nusskuchen haben wir uns redlich verdient. Das bestätigt auch die Hüttenwirtin.
Mittlerweile, da Wochenende, hat sich die Hütte mit Gästen gefüllt. Der Männerwaschraum ist auch geöffnet. Beim Abendessen wird’s eng an den Tischen, doch alle werden satt, da ein Nachschlag kein Problem für die Küche darstellt.
Nach der obligatorischen Flasche Wein, überfällt uns um 21.30Uhr die Müdigkeit.
Eine sehr schöne, aber auch sehr anstrengende Tour.