4. Tag Klettersteigausbildung und Beschreitung

Das war ja mal ein Erlebnis. Alle sind sich einig. Beim Abendessen sitzen wir zufrieden, mit einem breiten Grinsen zusammen und lassen das Erlebte revue passieren.

In der Nacht hat es geregnet. Die zu erwartenden Wetterverhältnisse sind etwas ungewiss. So steigen wir nach dem Frühstück von Norden Richtung Pfannknecht auf. Der Einstieg zum Klettersteig, gestaltet sich hier leichter, sodass wir unser Vorhaben flexibel den Wetterbedingungen anpassen können. Nässe wäre der ärgste Feind und würde uns zum Abbruch zwingen. Wir haben Glück. Bei kalten 6 Grad und Wind zwischen 35 und 60km/h erreichen wir den Einstieg zum Klettersteig unterhalb des Gipfels. Sofort geht es 60Grad steil aufwärts. Robert spricht die Devise aus, möglichst nicht das Seil zu benutzen, sondern die Griffe im Fels zu suchen.

Eine Besonderheit dieses Klettersteigs der Schwierigkeit B-C ist das Fehlen von Leitern und Sprossen. Hier muss sich jeder den Griff im Fels suchen. Der erste Anstieg führt uns auf den Gipfel des Pfannknecht. Robert macht ein tolles Gruppenphoto. Wir verweilen kurz auf der luftigen Felsspitze und steigen dann in den schwierigen Teil des Steigs ein. Dieser führt mal auf Felsvorsprüngen in einer 150m hohen Wand, mal hoch auf einem 40cm breiten Grat entlang. In der Gruppe muss man öfter warten, bis es vorne weiter geht. Wenn man dann gerade auf dem schmalen Grat bei Windböen bis 60km/h steht, ist das nicht gerade gemütlich. Nach 2 Stunden ist die Herausforderung geschafft. Alle können auf das Geleistete stolz sein und sind entsprechend guter Laune. Über ein steiles Geröllfeld beginnt der Abstieg. Unterbrochen von einer weiteren Lektion in Kartenkunde, genießen wir den Blick auf die herrliche Bergwelt mit den vielen Gletschern. Es fängt an zu nieseln, doch wir schaffen es rechtzeitig zur Hütte, bevor der Niesel in Regen übergeht.

Nach der Mittagssuppe machen wir heute eine längere Pause. Während die meisten schlafen, repariere ich mal wieder fremde Computer.

Statt weiteren Unterricht in Kartenkunde, zeigt uns Robert eine von ihm erstellte Photopräsentation über die Umgebung und den Möglichkeiten im Winter. Grandiose Photos, die über Jahre entstanden sind. Wobei man auch feststellen kann, wie stark die Gletscher zurückgegangen sind. Vor 9 Jahren wäre das Gruppenphoto an dem großen Felsblock noch auf einer Gletscherzunge aufgenommen worden.

So genug für heute. Ich hoffe mal auf einen trockenen Tag morgen.

 

Gute Nacht,

Dirk

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