Wir laufen eine Kombination aus Nord-Süd Querung und West-Ost Querung. Diese Varianten sind in den meisten Wanderführern beschrieben. Unser Startpunkt ist Geilo, von wo wir dem Verlauf der West-Ost Route bis Litlos und weiter von Litlos bis Haukeliseter der Nord-Süd Route folgen. Gesamtlänge der Tour 135 km.
Gründe für diese Streckenwahl:
Ursprünglich wollten wir die komplette Nord-Süd Querung, die in Finse beginnt, bestreiten. Jedoch ergab unsere Recherche, dass die zweite Etappe sehr anstrengend sein soll. Dies besonders bei Regen. In verschiedenen Reiseberichten wurde von knöchelhohen Morast berichtet, durch den man sich steile Hänge hochquälen muss. Den Endpunkt Haukeliseter wollten wir jedoch beibehalten, da von dort eine direkte Busverbindung nach Bergen besteht. Tickets und Hüttenübernachtung hatten wir allerdings schon für Finse gebucht und deshalb von Oslo erst nach Finse fuhren und am nächsten Morgen 40 Minuten mit dem Zug zurück nach Geilo zum Startpunkt der Tour gelangten.
Wir planen die Tour grundlegend mit Zelt und Selbstverpflegung. Sollte es regnen, behalten wir uns die Option vor, gelegentlich in einer der Hütten zu schlafen. Auch unser Zeitplan ist flexibel gestaltet. Für den Fall, dass es uns irgendwo besonders gefällt, das Wetter extrem schlecht ist oder einfach mal die Luft raus ist, haben wir keine feste Tageszahl festgelegt. Was auch bedeutet, dass wir im Vorfeld noch kein Zimmer in Bergen buchten. Bei der Vorbereitung reduzieren wir aus Gewichtsgründen unseren Proviant auf 6 Tagesportionen (6 x Müsli und 6 x Doppelportion Travellunch). Den Rest werden wir bei Bedarf in den Hütten aufnehmen. In der Woche vor Reisebeginn beobachten wir stetig die Wetterlage. Eine Hitzewelle liegt über Norwegen. Wir müssen also auch mit Zusatzgewicht für mehr Wasser rechnen.
Eindruck der Trekkingtour:
Wir sind uns einig, euch zu empfehlen, eine andere Trekkingtour zu suchen. Die Hardangervidda ist eine Hochebene mit viel Hochmoor, flach mit wenig Abwechslung. Dieser Sommer war heiß und laut der Einheimischen auch die letzten Sommer, womit das Queren der Moore bei weitem nicht so problematisch war, wie in den Reiseberichten beschrieben. Doch mit 17 Kilo (Grisu) bzw. 19 Kilo (ich) am Rücken mussten wir trotzdem öfters am Tag über 50 bis 100 Meter lange Wegstücke von Stein zu Stein springen. Das ist anstrengend und reduziert die Durchschnittgeschwindigkeit. Man sollte für seine Zeitplanung nur mit 2.5km/h bis 3 km/h rechnen. Erst zum Ende unserer Tour beginnt das Terrain bergig und felsig zu werden. Wir hießen die Anstiege und Aussichten willkommen. Natürlich ist man unterwegs einsam und in freier Natur und mit dem Zelt hat es auch einen Hauch von Abenteuer. Ohne Ende typische Seen, die man von Fotos kennt. Herrlich anzusehen. Aber irgendwann ist ein See einfach nur noch ein See.